Die innerdeutsche Grenze und Niedersachsen. Die Tätigkeit der Zentralen Erfassungsstelle Salzgitter und ihre Rezeption in Politik und medialer Öffentlichkeit der Bundesrepublik Deutschland 1961-1994
Leitung: | Prof. Dr. Detlef Schmiechen-Ackermann, Prof. Dr. Carl-Hans Hauptmeyer, Prof. Dr. Thomas Schwark |
Team: | Dr. Claudia Fröhlich |
Jahr: | 2010 |
Förderung: | Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur |
Laufzeit: | 2010 - 2014 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Das Forschungsvorhaben verbindet zeitgeschichtliche Perspektiven mit einer innerjuristischen Analyse und mit rechtsgeschichtlichen Fragestellungen: Es analysiert die Motive und Interessen von westdeutschen politischen Akteuren, die Zentrale Erfassungsstelle zu gründen und Straftaten an der innerdeutschen Grenze zu sanktionieren. Es rekonstruiert, wie sich diese Interessen im zeitgeschichtlichen Kontext veränderten und warum die Tätigkeit der Behörde in Politik, Medien und Öffentlichkeit der Bundesrepublik später höchst umstritten war. Das Forschungsvorhaben beschäftigt sich schließlich mit der Bedeutung der Institutionalisierung der Erfassungsstelle für die politischen Prozesse in der DDR und mit der Wahrnehmung der Tätigkeit der Salzgitter-Behörde seitens des Herrschaftsapparates der DDR. Als Kontrastfolie zur offenen Debatte in Politik, Medien und Gesellschaft der Bundesrepublik sind die Auswirkungen der in Salzgitter geleisteten Ermittlungstätigkeit auf die politischen Machteliten, die Bevölkerung, die Opfer von Gewalt und Repression sowie die an der Grenze Dienst versehenden Grenzsoldaten zu untersuchen. Das Forschungsvorhaben möchte einen Beitrag zur Erforschung der Relevanz von Recht in den deutsch-deutschen Beziehungen leisten und den bisher in der Forschung vernachlässigten westdeutschen Umgang mit der deutsch-deutschen Teilung und der innerdeutschen Grenze thematisieren.