Was ist Politische Bildung? Eine Erhebung der Vorstellungen von Lehramtsstudierenden
Leitung: | Prof. Dr. Tonio Oeftering (Zentrum für Demokratieforschung, Leuphana Universität Lüneburg) |
Team: | Florian Fischer |
Jahr: | 2012 |
Förderung: | WIF II Programm Uni-Hannover |
Laufzeit: | 04/2012 - 03/2016 |
Ist abgeschlossen: | ja |
Die Integration von Erkenntnissen zu Vorstellungsvoraussetzungen von Bildungsadressaten ist ein elementarer Baustein für die Ermöglichung angemessener und wirksamer Lernprozesse. Die hier dargestellte Studie will in diesem Sinne einen empirisch fundierten Beitrag zur didaktischen Orientierung im Rahmen der politikdidaktischen Lehramtsausbildung bieten. In dem Projekt „Was ist politische Bildung?“ werden fachliche Vorstellungen von Lehramtsstudierenden zu Beginn ihres Studiums empirisch erhoben. Die Befunde werden in Rahmen einer angepassten politikdidaktischen Rekonstruktion systematisch mit fachwissenschaftlichen Aspekten in Beziehung gesetzt, mit dem Ziel der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen im Rahmen der universitären Lehramtsausbildung im Fach Politik-Wirtschaft.
Wie denken Studierende zu Beginn ihres Studiums über ihr Fach? Welche Vorstellungen haben sie von Politik und von der Vermittlung politischer Inhalte? In welchem Rahmen verorten sie ihre zukünftige Tätigkeit in der politischen Bildung und wie wird diese vor einem umfassenderen gesellschaftspolitischen Hintergrund gedacht und bewertet? Das sind die leitenden Fragen bei der Untersuchung der Vorstellungswelt über politische Bildung von jungen Studierenden des Lehramts Politik-Wirtschaft. Die forschungsmethodische Anlage der Studie versucht dabei, die quantitativen Vorzüge einer offenen Fragebogenerhebung mit den qualitativen Vorzügen problemzentrierter Interviews zu verbinden und verfährt in diesem Sinne zweistufig: Zunächst werden an den zwei Standorten Lüneburg und Hannover insgesamt 45 Fragebögen mit zwei offenen Frageitems von den jeweiligen Studienanfängern ausgefüllt und die Antworten werden einer logographischen Analyse unterzogen. Mit diesem Schritt wird ein grundlegender Einblick in Vorstellungsweisen und ihre Verteilung über eine höhere Fallzahl hinweg gewonnen. Die Erkenntnisse aus der logographischen Analyse der Fragebögen gehen dabei in die Konstruktion des Interviewleitfadens für den zweiten, qualitativen Schritt ein. Hier findet im Rahmen von sieben problemzentrierten Interviews mit zufällig ausgewählten Studierenden des ersten oder zweiten Semesters eine systematischere, detailliertere und intensivere Auseinandersetzung mit den Vorstellungen statt. In einem abschließenden Schritt werden die Befunde der fachlichen Klärung und der empirischen Vorstellungserhebung didaktisch strukturierend zusammengeführt und Rückschlüsse in Bezug auf die inhaltliche Gestaltung und Handhabung einer politikdidaktischen Ausbildung gezogen. Die Ergebnisse der Studie werden in Kürze als Buch veröffentlicht.